KKE, 6.4.12: „NATIONAL“- ODER VOLKSSOUVERÄNITÄT?

Von: „A. Wosni“ <a.wosni@web.de>

Datum: Sonntag, 08. April 2012 09:32

„NATIONAL“- ODER VOLKSSOUVERÄNITÄT?

Griechenland

Geschrieben von: Abteilung für Internationale Beziehungen des ZK der KKE

Freitag, den 06. April 2012 um 15:48 Uhr

Die bürgerlichen und opportunistischen Kräfte in Griechenland verwenden

verschiedenen Argumenten, um die Ursachen der kapitalistischen Krise zu

verdunkeln, deren Wurzel in dem fundamentalen Widerspruch zwischen

Kapital und Arbeit liegt, der die kapitalistische Gesellschaft

charakterisiert. Dazu zählt das Argument des „Verlustes der nationalen

Souveränität.“

 

Je nachdem also, wer sich auf dieses Thema beruft, erscheinen

verschiedene Variationen von dieser Art der Argumentation: „die

Regierung verhandelt nicht!“, „die Regierung ist Vollstrecker

ausländischer Befehle“, „es sind Leute der Deutschen“, „Ausländer

regieren uns“, „wir stehen unter Besatzung“, „Griechenland wurde zu

einem Protektorat“, „wir haben die Souveränität verloren“ usw.

 

In der Tat das letztere Argument verwandte selbst der Vorsitzende der

Sozialdemokratischen Partei und der Sozialistischen Internationale und

ehemaliger Ministerpräsident, Georgios Papandreou, welcher behauptete,

dass wir wegen der Krise die nationale Souveränität verloren haben und

die arbeitende Menschen die harten Maßnahmen ertragen müssen, so dass

sich die Wirtschaft erholt und wir wieder unsere „nationale

Souveränität“ erlangen…

 

Die KKE kämpft gegen diese Ansichten, die das Volk irreführen, weil

diese Ansichten dem Volk die Realität vorenthalten und ihm veraltete

Lösungen im Rahmen des Kapitalismus vorschlagen. Weiterhin stellen sie

die Beziehungen von Abhängigkeit und Interdependenz, welche im Rahmen

des Imperialismus und innerhalb von imperialistischen Verbänden (wie der

EU) erscheinen, unwissenschaftlich dar – als Folge des Verlustes der

„Souveränität“, wohingegen sie die Folge der ungleichmäßigen Entwicklung

der kapitalistischen Länder sind.

 

Die bürgerliche Klasse beteiligt sich an diesen Unionen, nicht weil sie

angeblich „verräterisch“ oder „antipatriotisch“ handelt, sondern um den

Interessen ihrer eigenen Klasse zu dienen, um ihre Position innerhalb

jedes einzelnen Landes gegen die Arbeiterklasse zu stärken. Dazu bedient

sie sich repressiver und anderer Mechanismen und Mittel, die diesen

Unionen zur Verfügung stehen. Sie tritt ihnen bei, um sich aus besseren

Positionen am globalen Wettbewerb mit amerikanischen, japanischen,

chinesischen, russischen usw. Monopolen zu beteiligen und ihre Gewinne

zu steigern. Im Rahmen dieser Bestrebung tritt sie souveräne Rechte an

transnationale Institutionen ab.

 

Diese Verhältnisse der Abhängigkeit und Interdependenz lassen sich nicht

durch Humanisierung der „imperialistischen Verbände“ abschaffen, z. B.

mit „mehr Demokratie“ in den EU-Institutionen, wie sich dies die

Opportunisten vorstellen, sondern durch die Loslösung dieser Länder von

diesen Verbänden, durch die Auflösung dieser Verbände selbst; durch die

Errichtung der Volksmacht, durch die Vergesellschaftung der wichtigsten

Produktionsmittel, durch die zentrale Planung und die Arbeiterkontrolle

über die Wirtschaft, mit dem Sozialismus!

 

(…)