Anadolu Newsblog: Der von Bergarbeitern in Kinik gegründe „Verein der Solidarität und des Kampfes“ veröffentlichte eine Erklärung zu dem Grubenmassaker im Bergwerk in Karaman

Wieder 18 Arbeiter in Bergwerk verschüttet. Lastet weiteres Grubenmassaker auf den Schultern der AKP?

Der von Bergarbeitern in Kinik gegründe „Verein der Solidarität und des Kampfes“ veröffentlichte eine Erklärung zu dem Zwischenfall, der sich vor einigen Tagen in einem ‚Has Sekerler‘ zugehörigen Bergwerk in Karaman ereignete.

Demzufolge wurden am 24. Oktober um 12:15 Uhr nach der Explosion der Wasserleitung in der Mine 18 Berarbeiter eingeschlossen.
In der Presse wurde der Verantwortliche des Bergwerks Sahin Uyar zitiert, dass 8 der 26 Arbeiter hinausflüchten konnten.
Doch danach stellte sich heraus, dass die Arbeiter nicht geflüchtet waren, sondern mit dem Druck des Wassers, das in die Galerie eingebrochen war hinausgeschleudert.
Die 18 Arbeiter, die also nicht fliehen konnte, wurden drinnen eingeschlossen.
Ebenfalls einer Aussage von Uyar zufolge wurde die Mine nach dem neuen Gesetz geschlossen und vor 15 Tagen geöffnet.

Von den 18 Arbeitern, die sich 375 Meter unter der Erdoberfläche befinden, gibt es derzeit keine Nachricht. Die Zuständigen sagen „Wir müssen auf Gott vertrauen“ und deuten damit an, dass die Arbeiter höchstwahrscheinlich ums Leben gekommen sind.
Es ist ohnehin bekannt, welche große Gefahr der Druck nach einer solchen Explosion für die Arbeiter in sich birgt. Der Gouverneur von Karaman sagt, dass es von den Arbeitern kein Lebenszeichen gibt. Es versteht sich: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden in Karaman 18 weitere Arbeiter getötet. Die Grubenarbeiter werden also weiter ermordet.

Der Verein der Kinik Minenarbeiter schreibt weiter:

„Während der Schock über die in Soma getöteten 301 Arbeiter noch immer nicht überwunden ist, Bergarbeiter täglich dem Tod ins Auge blicken, wurden nun 18 weitere Arbeiter in den Tod geschickt.
Nachrichtenportale schreiben, dass die Minister Taner Yildiz und Lütfü Elvan zum Tatort gekommen sind.  Es ist bekannt dass die Mörder zum Tatort zurückkehren. Es heißt, dass sie sich damit beruhigen und so fühlen wollen, als ob sie nicht davonlaufen. Taner Yildiz ist professionell was das angeht. Nach dem Massaker in Soma ist er täglich vor die Kamera getreten und hat der Bevölkerung gezeigt, wie ‚betrübt‘ und ‚müde‘ er ist. Doch wir Arbeiter wissen sehr genau, dass sie ihre Zeit, außer der 20-30 Minuten vor der Kamera, in den Gästevillen des Betriebes verbringen. Soll die AKP nur weiterhin ihre Scheingesetze erlassen während wir sterben. Die AKP, die Lebensräume für die Arbeiter nicht notwendig findet, wird sich auch nicht im Fall des Todes der 18 Arbeiter entschuldigen. So wie sie es 11 Jahre lang getan haben… Die AKP mordet seit 11 Jahren ohne Unterbrechung. Und daran wird sich nichts ändern. Das ist die charakteristische Eigenschaft des Faschismus. Aber früher oder später wird die AKP für all die Menschen, die sie getötet hat, Rechenschaft ablegen. Gestern in Kozlu, in Soma, heute in Karaman.. All die Kinder, die sie ohne Vater, die Frauen, die sie ohne ihre Männer und die Mütter und Väter, die sie ohne Kinder zurückgelassen hat, werden der AKP Albträume bescheren.
Wir wünschen unseren Brüdern, den Arbeitern von Karaman gute Besserung. Unsere Gedanken und unsere Hoffnung sind bei unseren 18 Brüdern…“

Indes hat die Volksfront in Bagcilar für heute Mittwoch um 20:00 Uhr vor dem Karanfiller Kulturzentrum in ‚Yeni Mahalle‘ einen Protestmarsch für die in Karaman verschütteten Arbeiter angekündigt. Dieselbe hat bereits gestern Abend (28.10.2014) in Okmeydani eine Protestaktion für die Minenarbeiter abgehalten, bei der die Bevölkerung Lichter ein und ausschaltete, auf Töpfe trommelte und applaudierte. Zu späterer Stunde, gegen 22:30 Uhr wurde dann noch ein Sitzstreik vor dem Cevahir Einkaufszentrum abgehalten.

Eine Delegation wird sich außerdem heute um 19:00 Uhr von Istanbul Sisli mit Bussen nach Karaman Ermenek zum Grubenunglücksort begeben…