Gustl Faschang: ARBEITERKAMMERWAHLEN – ZWISCHENBILANZ NACH 8 BUNDESLÄNDERN

Bezüglich Rechtsextremismus/FPÖ bietet sich ein gemischtes Bild:

Das einzige Bundesland, in dem die Strache-FPÖ große Zugewinne erreichte und fast auf einen Wert wie unter Jörg Haider vor der Regierungsbeteiligung unter Schwarzblau herankam,  ist die Steiermark. Mit 7,1% Zugewinn verdoppelten die Blauen hier ihren Stimmenanteil auf 14,5%. Demgegenüber gibt es mit Kärnten auch ein Bundesland, in dem die Rechtsextremen noch viel deutlicher verloren (Man muss hier BZÖ und FPÖ zusammenzählen, da die letzte Wahl 2009 noch kurz vor der Wiedervereinigung des Großteils des Kärntner BZÖ mit der Strache-FPÖ statt fand). Die Rechtsextremen (FPÖ/BZÖ) fuhren in Kärnten heuer insgesamt Verluste von 10,2% ein.

Die deutlichen Ausschläge der FPÖ ins Minus (Kärnten) oder Plus (Steiermark) brauchen nicht überbewertet werden, da sie recht eindeutig mit den besonderen Verhältnissen in den beiden Ländern erklärbar sein dürften – Auf der einen Seite stehen die vielen Korruptionsskandale der Freiheitlichen in Kärnten, auf der anderen Seite eine offenbar große Unzufriedenheit mit verschiedenen Maßnahmen der Rotschwarzen Regierung in der Steiermark (Pflegeregress, Gemeindezusammenlegungen usw.).

In allen anderen Bundesländern pendelt die FPÖ zwischen kleinen Verlusten (Wien, Oberösterreich, Tirol) und kleinen Gewinnen (Burgenland, Vorarlberg, Salzburg). Das Ganze aber ausgehend von schlechten Wahlergebnissen 2009 und damit weit entfernt von den FPÖ-Arbeiterkammerwahlergebnissen unter Haider vor der schwarzblauen Machtübernahme im Jahr 2000. Die FPÖ scheint – wie auch bei den Gemeindreatswahlen in Salzburg heuer im Frühling und bei der letzten Nationalratswahl im Herbst – also von einem großen Höhenflug glücklicherweise recht weit entfernt zu sein.