Why did Caritas throw out the refugees from the Serviten-Monastery at the end of October 2013 and destroyed their collective protestcamp?

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Brief an Caritas  /  Letter to Caritas  / Antwort der Caritas


Bitte schreibt und stellt Fragen an die Caritas bzw. an Caritas Geschäftsführer Klaus Schwertner, warum die Refugees Ende Oktober 2013 das Servitenkloster verlassen mussten, obwohl bis heute keine Bauarbeiten für die geplanten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge begonnen haben?

Please send a mail to ask Caritas or Caritas CEO Klaus Schwertner why the refugees had to leave the Servite monastery end of October 2013 although till now no construction works for the planned home of unaccompanied minor refugees have been started ?

 Caritas Österreich

1160 Wien, Albrechtskreithgasse 19-21
Tel.: +43 1/488 31-0
office@caritas-austria.at

Klaus Schwertner
Geschäftsführer
Tel.: 01/87812-221, Mobil: 0664/848 26 18
E-Mail: klaus.schwertner@caritas-wien.at

Siehe Briefentwürfe (deutsch und englisch)

Bitte schickt uns eine Mitteilung eurer Email an die Caritas auch an:

labournet@labournetaustria.at

Caritas Austria 1160 Vienna

19-21 Albrechtskreithgasse

Tel: +43 1/488 31-0 office@caritas-austria.at

Klaus Schwertner

  Tel: 01/87812-221,

Mobile: 0664/848 26 18

E-mail: klaus.schwertner @ caritas-wien.at

See draft letters (German and English) Please send us a message your email to Caritas also to:

labournet@labournetaustria.at


Brief an die Caritas

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 30. Oktober 2013 mussten die Flüchtlinge, die im Dezember 2012 in der Votiv Kirche Schutz gesucht hatten und später auf Einladung von Kardinal Schönborn in das Serviten Kloster übersiedelt sind, letzteres verlassen. Die Begründung der Caritas war, dass das Kloster ab November 2013 umgebaut werden sollte, um eine Wohngemeinschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge zu errichten.

Bis heute (29.05.2014) sind im Serviten Kloster keinerlei Umbauarbeiten erkennbar. Der Keller, in dem sich die Flüchtlinge aufhielten ist versperrt. Niemand scheint diesen zu nützen. Ebenso sind in den anderen Räumlichkeiten, in denen sich die Flüchtlinge aufhielten, keine  Veränderungen erkennbar.

Das Serviten Kloster war ein Zentrum der Refugeebewegung, weil es den Betroffenen die Möglichkeit bot kollektiv für ihre Interessen einzutreten. Klaus Schwertner betonte noch im Dezember 2012, dass die römisch katholische Kirche auch eine Kirche der Armen sei. Daher ist es besonders unverständlich, warum genau diesen Menschen, die unserer Solidarität bedürfen, ohne zwingenden Grund die Benutzung von Räumen verwehrt wurde, die diese dringend benötigten!

Ich fordere Sie dazu auf folgende Fragen zu beantworten

  • Warum wurden bis heute keinerlei baulichen Veränderungen im Serviten Kloster getätigt?
  • Wann gedenken Sie die angekündigte Einrichtung zur Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge zu eröffnen?
  • Warum mussten die Flüchtlinge, die sich im Serviten Kloster aufhielten, das Kloster am 30.10.2013 verlassen und können dieses nun schon sieben Monate lange nicht mehr für ihre Anliegen benutzen?

Mit freundlichen Grüßen


Dear Sir or Madam,

 on October 30, 2013 the refugees of the refugee protest camp Vienna, who were looking for shelter in the Votiv Church in December 2012 and who later were invited by cardinal Schönborn to move to the Servtite monastery, were forced to leave it again. The representatives of Caritas said, that they wanted to reconstruct the monastery beginning in November 2013 to establish a home for unaccompanied minor refugees.
Till today (29.05.2014) there is no construction site in the monastery. The cellar in which the refugees were living is closed. Nobody seems to use it. Also in the other rooms, in which refugees were living, there is no change visible.

 The monastery was a center of the refugee movement, because they could fight in a collective way for their interests. Klaus Schwertner even emphasized in December 2012 that the Catholic Church is also a church for the poor. Therefore it is particularly inapprehensible, that exactly those people, who need our solidarity, without any reason were not allowed to stay in this place they needed so urgently.

 I urge you to answer following questions:
•    Why there are no reconstruction works in the monastery till today ?
•    When will you open the new home for unaccompanied minor refugees?
•    Why had the refugees, who lived in the monastery, to leave this place on 30.10.2013 and are not allowed to use it for already seven month ?

 Yours faithfully,


 

Sehr geehrter Damen und Herren!

Vielen Dank für Ihr Schreiben, auf das ich Ihnen als Leiterin des Bereichs Asyl und Integration der Caritas der Erzdiözese Wien hiermit sehr gerne antworte.

Nachdem die Caritas die Betreuung der Flüchtlinge für mehr als 300 Tage (zuerst in der Votivkirche und später im Servitenkloster) übernommen hatte, mussten die Flüchtlinge das ehemalige Kloster im Oktober des Vorjahres nach zweimaliger Verlängerung der Frist und unter der Zusage, dass gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) für jeden einzelnen der Gruppe eine alternative Unterbringungsmöglichkeit im Rahmen der Grundversorgung gefunden wird, verlassen.

Das Angebot nach alternativen Wohnmöglichkeiten wollten die Flüchtlinge ebenso wenig annehmen wie das Angebot eines Versammlungsraums, den eine Pfarre der Erzdiözese Wien kostenfrei zur Verfügung gestellt hätte. Dass das Servitenkloster – wie Sie schreiben – ein Zentrum der Refugeebewegung war, ist richtig. Doch anders als in Ihrem Schreiben dargestellt war es das nicht nur, weil es den Betroffenen die Möglichkeit bot, für ihre Interessen einzutreten, sondern zu allererst, weil sich die Erzdiözese kurzfristig bereiterklärt hatte, die Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters zur Verfügung zu stellen. Von Beginn an wurde mehrfach betont, dass der Verbleib im Servitenkloster nur zeitlich befristet möglich ist. Die Caritas bat UnterstützerInnen und AktivistInnen sowie PolitikerInnen und Wirtschaftstreibende und andere Hilfsorganisationen mehrfach, bei der Suche nach einer alternativen gemeinsamen Bleibe behilflich zu sein. Doch eine solche Bleibe konnte weder von den UnterstützerInnen, noch von der Caritas und auch nicht von anderen AkteurInnen gefunden werden.

Der Auszug aus dem ehemaligen Kloster war schließlich notwendig, weil das Gebäude nicht winterfest war und dringende Sanierungsarbeiten anstehen. Es sind nicht nur zahlreiche Fenster undicht und große Wasserschäden sowie Schimmelbefall vorhanden, auch das Beheizen der Räume konnte nicht sichergestellt werden. Ebenso wurden schwere Schäden an Türen und im Bereich der Sanitäranlagen festgestellt. Hier Flüchtlinge im Winter unterzubringen, wäre verantwortungslos gewesen – auch vor dem Hintergrund, dass sich die Caritas seit Jahren für einheitliche Mindeststandards im Bereich der Grundversorgung einsetzt. Eine Sanierung im laufenden Betrieb war darüber hinaus aus mehreren Gründen auszuschließen – nicht zuletzt auch deshalb, weil den Flüchtlingen dauerhafte Arbeiten im Wohnumfeld auch nicht zugemutet hätten werden können.

Richtig ist, dass es bei der Sanierung des Hauses der Erzdiözese Wien zu Verzögerungen gekommen ist. Aus Sicht der Caritas ist das bedauerlich, weil wir weiter an dem Plan festhalten, im ehemaligen Kloster unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen. Die Caritas hat bereits im Vorjahr auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien insgesamt mehr als 60 zusätzliche Plätze für minderjährige Flüchtlinge geschaffen. Wir hoffen daher, dass eine Übersiedlung dieser Flüchtlinge rasch möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Miriam Lehner

Mag.a Miriam Lehner
Leiterin Asyl und Integration
Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not
1160 Wien, Albrechtskreithgasse 19-21
Tel.: 01-878 12-308

www.caritas-wien.at

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