Eine Gruppe von Personen im St. Hyppolit-Haus in St.Pölten: EBOLA ist keine Naturkatastrophe

Am Sa. 11.10.2014 kam eine Gruppe von Personen im St. Hyppolit-Haus in St.Pölten zusammen, die viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika tätig waren. Einige aus dieser Gruppe gaben die folgende Erklärung ab:

E B O L A ist keine Naturkatastrophe.

– Ebola ist eine Krankheit der Armen.
– Die ungebremste Ausbreitung ist eine Folge des (Welt-)Wirtschaftsystems.
– Seit Jahrzehnten zwingen Internationale Finanzinstitute (z.B. die Weltbank, der Internationale Weltwährungsfonds und auch die EU) verarmte Länder bzw. deren Regierungen öffentliche Gesundheitssysteme zugunsten von privater Krankenversorgung zu vernachlässigen und abzubauen. Die ärmsten und oft auch die mittleren Bevölkerungsschichten können sich weder Ärzte, noch Medikamente leisten.
– Jean Ziegler sagt nicht zu Unrecht „Jedes Kind, das an Hunger oder an einer leicht behandelbaren Krankheit stirbt, ist ein ermordetes Kind“
– Dazu kommt, dass die pharmazeutische und medizinische Forschung zur Bekämpfung der Krankheiten der Armen (eben Ebola, Malaria, Dengue Fieber, TBC, HIV/AIDS u.s.w) nicht im nötigen und möglichen Ausmaß betrieben wird, weil die Ergebnisse solcher Forschungen keine „marktgerechten“ Gewinne abwerfen.
– Dass auch die Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit fast nie auch nur die die Hälfte der vor einer Generation zugesagten 0,7% des BIP erreichten, hat tiefe Spuren bei den Projekten hinterlassen, die sich in den sog. Ländern der „Dritten Welt“ mit der Verbesserung von öffentlichen Gesundheitssystemen befassen.
– Wir rufen dazu auf, dass in der öffentlichen Diskussion und der veröffentlichten Meinung, die sozialen Hintergründe und Zusammenhänge von „unbeherrschbaren Seuchen in fernen Ländern“ klarer dargestellt werden und dass zu einem allgemeinen Bewusstsein beigetragen wird, dass „wir“ uns um diese Probleme nicht erst kümmern müssen, wenn Gefahr besteht, dass kranke Personen „vor unserer Türe“ stehen und uns anstecken könnten.
Rückfrragen und Unterstützungen bei Gerhard Burda  gerhard.burda@chello. at //
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